Socken...
- Christine Sander
- Nov 21, 2020
- 3 min read
Updated: Nov 26, 2020
Wie kam es eigentlich zur Lehmann Brothers Pleite? Und - haben Merkel und Obama 2008 es einfach verschlafen, dem Bankenwesen danach eine neue, gesündere Richtung zu geben? Hatten Sie falsche Berater? Welche Gremien,
außer den Regierungsspitzen, sind für Entscheidungen im Bereich Geld und
Banken zuständig? Oder wußte schlicht niemand wirklich Bescheid? Was liegt
der anhaltenden Krise eigentlich wirklich im Grunde zu Grunde?
Der Tag würde kommen und ich ahnte, dass er nicht erfreulich sein würde. Vor fast einem Jahr hatte ich die Gelegenheit zwei Paar nette kleine Wollsocken zu erstehen, Sie schienen sich zu bewähren. Inzwischen sind die Hacken jeweils einer Socke durchgelaufen. Zwei neu kombinierte Paare trage ich nun so: Das Paar mit den Löchern über dünnen Nylon-Söckchen, die noch im Schrank lagen. Das andere Paar versuche ich für Anlässe, wie Besuche in der Kleinstadt zum Beispiel am Markttag zu schonen. Bald müssen mit fallenden Temperaturen ohne Chance für nackte Beine wohl auch die schwarzen Sportsocken wieder herhalten, wenigsten zu Hosen.
Und es war klar, der Tag würde kommen, wenn ein Einkauf neuer Wollsöckchen fällig werden würde. Lange Geschichte kurzer Sinn. Gerade habe ich sie bestellt. Mit Lieferkosten, die den Preis fast verdoppeln, werde ich nun zwei Paar feine schwarze Socken aus Wolle besitzen. Sie sind mit Baumwolle verstärkt und, wie zu erwarten, enthalten sie doch etwas Elastan.
Elastan (auch bekannt als Spandex oder Lycra), ein außerordentlicher dehnbarer Kunststoff (Fachbegriff polyether-polyurea copolymer), wurde 1958 von Joseph Shivers im Berger Labrador der Firma Dupont in Waynesboro, Virginia entwickelt. Hoffentlich stimmt das so. Die Information stammt von einer Website für Outdoor-Kleidung, die sich gerne mit weiteren Auskünften zum Thema Elastan brüstet. Und gar nichts damit am Hut hat, diese Information öffentlich zu machen. Was sie nicht
sagt: Elastan ist ein nicht abbaubarer Schadstoff.
Regierungspitzen wissen also scheint's nicht was mit dem Geld los ist. Bürger versteht nicht was sie am Leibe tragen. Zukunftsweisende Alternativen müssten zunächst erst einmal recherchiert werden. Wie, zum Beispiel, haben Frauen im
19. Jahrhundert ihre Beine und Füße vor Kälte und Näße geschützt? Wie in der Renaissance, wie zu Zeiten der Kreuzzüge, wie im römischen oder osmanischen Reich. Und im Rest der Welt. Wie im Jahr 0 in Israel? Läßt sich auch bio-abbau-bares Elastan herstellen, oder kann man vielleicht einfach darauf verzichten?

Das Photo: ... Silber beschichtete Baumwolle, Wolle und Elastan, Leder und Holz, Polyurethan...
P.S. Bei einer kleiner online Suche fand ich einen Wikipedia Eintrag, der folgendermaßen beginnt: "William Lee (1563–1614) war ein englischer Geistlicher, der 1589 die erste Strumpfrahmen-Strickmaschine erfand. Es war die einzige, die Jahrhunderte lang in Betrieb war..." Lee begann seine Produktion von Strümpfen aus Wolle, Baumwolle, Leinen und Seide in Rouen, einer Stadt der Normandie nicht weit von uns. Irgendwie schloß diese Information tröstlich einen missing link. In meiner Vorstellung einer post-industriellen, wahrhaftig globalen, völlig friedlichen Welt fehlte mir die Auskunft, ob eine Frau sich in diesen neuen Zeiten weiterhin auf schöne Strümpfe würde verlassen können. Nun kann ich mir Produktionsstätten für solche, nur aus natürlichen Materialien hergestellten Strümpfe gut vorstellen. Eine alle fünfzig Kilometer. Mitarbeiter direkt da, auf dem offenen Land, in gebührendem Abstand von den Werkstätten. Mit Raum für Gemüsegärten, Parks mit Früchte tragenden Bäumen und kleinen Getreidefeldern. Keine langen Wege zur Arbeit. Kurze Transporte zu Kunden und Verbrauchern. Für die Nahrungsmittel, und für
die Strümpfe.
P.P.S. Habe die Schuhe heute mit Leinöl wasserdicht und winterfest gemacht. Reichlich mit einem Pinsel auftragen und wegstellen. 24 Stunden später sind sie startklar. Das Polieren kann man sich sparen. Sie glänzen von selbst. Mal sehen ob das mit den neuen knöchelhohen Winterstiefelchen aus Lederimitation mit echtem Fellbesatz auch so klappt.
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